Corona-Politik und die Experten

Experte sagt … Experte meint … Experte prognostiziert …
Wohl noch nie habe ich in meiner Lebenszeit so oft diese Worte gelesen und gehört, wie seit dem Jahre 2020 mit dem Corona-Wahnsinn.

Eigenartigerweise gebrauchen diese Worte besonders oft Medien, die von sich selbst ständig behaupten, Qualitätsmedien zu sein.
Sind sie nicht in der Lage eigene Analysen anzustellen und daraus Schlüsse zu ziehen, frage ich mich dann immer schmunzelnd im Stillen?
Und allein die Wortwahl, meist ja schon in der Überschrift, ist so peinlich, weil die dahinterstehende Intention so offensichtlich wird, dass man sich dafür fremdschämt. Denn die Worte sollen doch nichts anderes vermitteln als: Experte XY weiß die Wahrheit, wir vermitteln diese absolute Wahrheit und sie dummer Medienkonsument brauchen gar nicht mehr selbst nachzudenken. Vor allem aber, erlauben sie sich ja nicht eine eigene Meinung, geschweige denn eine andere Meinung als die unsere, und zu Wort kommen lassen wir sie ohnehin nicht, denn wir haben ja den alleswissenden Experten.

Nun, wer aber sind diese Experten, zum Beispiel bezüglich Corona?
Man könnte es doch klar und deutlich sagen: Praktischer Arzt, Pathologe, Epidemiologe, Virologe, Mathematiker, Statistiker, etc.
Mit dieser Wortwahl aber wird sofort deutlich, dass Herr X oder Frau Y eben diese oder jene Berufsausbildung hat und diesen oder jenen Beruf ausübt, also „nur“ Experte für dieses oder jenes „Fachgebiet“ ist.
Während uns aber mit dem Wort „Experte“ unterschwellig vermittelt wird und vermittelt werden soll, dass Herr X oder Frau Y „allkompetent“ sei, was aber natürlich „Unsinn“ ist.

Vielfach gilt in einem gewissen Sinne das Wort Experte als zutreffend, wenn jemand ein Universitätsstudium abgeschlossen hat, und sich dann jahrelang intensiv einem Fachgebiet gewidmet hat.
Ich habe bereits in meinem Kapitel „Schritte zur Weisheit“ „Einleitung“ immer wieder ausgeführt, dass jede einzelne Wissenschaft, wie auch alle Wissenschaften zusammengenommen, nur einen Bruchteil der Wirklichkeit erfassen.
Korrekterweise also müsste man immer sagen: Herr X ist Virologe, weiß also etwas über Virologie, aber gemessen an der gesamten Wirklichkeit weiß er praktisch „nix“.

Und selbstverständlich kann man auch ein Experte für etwas sein ohne Studium. Man denke nur an die unzähligen erfolgreichen Unternehmer, die oft aus dem nichts Neues geschaffen haben und schaffen, und die dann nicht nur Experten für etwas sind, sondern Vorreiter in etwas. Sie betreten Neuland und erschaffen, wovon die anderen Experten meist noch gar keine Ahnung haben.

Und wer ist nun ein Experte für Kindererziehung?
Die Mutter von sieben erwachsenen Kindern, oder der Universitätsprofessor, der nach dem Pädagogikstudium ein paar Studien zum Thema Kindererziehung gemacht hat?
Und wer maßt es sich mit welchem Recht an das zu entscheiden und zu bewerten?

ABER, werfen wir nun einen wohlwollenden Blick auf das Thema Experte, und als Beispiel nehmen wir dafür die Planung und die Herstellung eines Flugzeuges. Und zwar, ohne dass ich zu diesem Thema auch nur die geringste Kompetenz hätte. Dennoch aber lässt sich dazu einiges sagen, und wir können daraus Erkenntnisse gewinnen:

Ein einzelner Mensch kann nicht ein modernes Flugzeug planen und bauen. Es braucht dafür viele Menschen, Menschen mit unterschiedlichen Aufgabengebieten und Fähigkeiten.
Da gibt es wohl Designer, Mathematiker, Materialexperten, Computerexperten, Elektriker, Piloten mit Erfahrung, Stewardessen mit Erfahrung, eine Marketingabteilung, eine Finanzabteilung etc.

Es ergibt sich praktisch von selbst, dass die unterschiedlichen Abteilungen mit ihren Experten unterschiedliche Wünsche haben.
Die Piloten wollen eine möglichst große Pilotenkanzel; die Stewardessen möglichst breite Gänge; die Sicherheitsexperten möglichst große Notausstiege; die Materialexperten möglichst breite Bordwände; die Triebwerksbauer möglichst starke Triebwerke; die Marketingabteilung möglichst wenig Sitzreihen;
die Finanzabteilung eine möglichst kleine Pilotenkanzel, möglichst schmale Gänge, möglichst kleine Notausstiege, möglichst dünne und leichte Bordwände, möglichst sparsame Triebwerke, möglichst viele Sitzreihen etc.

Das hier entstandene Bild macht es bereits deutlich:
Wenn für ein Projekt viele verschiedene Experten, man könnte auch sagen Spezialisten, zusammenkommen, dann braucht es eine übergeordnete Stelle, welche die Einzelinteressen der einzelnen Experten zusammenführt zu einem guten Gesamtergebnis.

In einem Wirtschaftsbetrieb ist das die Aufgabe der Geschäftsleitung.
Bezüglich dem Corona-Virus wäre das die Aufgabe der Politik.

Die Politiker müssten über die Gesundheitspolitik bezüglich dem Corona-Virus entscheiden und handeln,
und nicht die Ärzte, Virologen, Epidemiologen, Mathematiker, Statistiker etc.

Die Politiker müssten, wie die Geschäftsleitung eines Wirtschaftsbetriebes, das Gesamte im Blick haben und demnach verantwortungsbewusst und weise zum Wohle des Volkes die politischen Entscheidungen treffen.

Leider ist es bei der Gesundheitspolitik bezüglich Corona genau umgekehrt.

Die Experten, die Spezialisten bestimmen die Gesundheitspolitik und treiben Politiker und Gesellschaft vor sich her – zum Nachteil des Volkes.

PS: Und selbstverständlich kommen auch immer wieder Experten zu Wort, die nicht einmal fachlich wirklich Experten sind, geschweige denn Menschen mit einem Gesamtüberblick und guter Absicht.

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